Was ist ghetto litzmannstadt?

Das Ghetto Litzmannstadt war ein Zwangsghetto während des Zweiten Weltkriegs in der von Deutschland besetzten polnischen Stadt Łódź, die damals den Namen Litzmannstadt trug. Das Ghetto wurde am 30. April 1940 eingerichtet und bestand bis zur Auflösung im August 1944.

Das Ghetto Litzmannstadt war das zweitgrößte jüdische Ghetto im von Deutschland besetzten Europa, nach dem Ghetto Warschau. Es wurde für die polnische jüdische Bevölkerung errichtet und etwa 160.000 Menschen wurden dort zusammengepfercht. Die Lebensbedingungen im Ghetto waren katastrophal, mit überfüllten Wohnungen, Mangel an Essen, Wasser und sanitären Einrichtungen. Krankheiten wie Hungerödeme, Typhus und andere Infektionen waren weit verbreitet.

Das Ghetto Litzmannstadt wurde von einem jüdischen Ältestenrat verwaltet, der von den deutschen Besatzern eingesetzt wurde. Dieser Ältestenrat hatte begrenzte Autorität, um das Leben innerhalb des Ghettos zu organisieren, jedoch unter ständigem Druck der deutschen Behörden.

Ab 1941 begannen die Deportationen aus dem Ghetto Litzmannstadt in Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau. Insgesamt wurden etwa 68.000 Menschen aus dem Ghetto heraus transportiert und ermordet. Viele andere starben an Hunger, Krankheit und Gewalt im Ghetto selbst.

Während der Auflösung des Ghettos im August 1944 kam es zu einem bewaffneten Aufstand von Mitgliedern des jüdischen Widerstands. Dieser Aufstand wurde von den deutschen Besatzern brutal niedergeschlagen und das Ghetto endgültig aufgelöst. Nur wenige Überlebende blieben übrig.

Das Ghetto Litzmannstadt steht symbolisch für das Leiden und den Holocaust, den die jüdische Bevölkerung während der Nazi-Herrschaft ertragen musste. Es ist auch ein Mahnmal für den Widerstand und den Kampf um das Überleben in einer Zeit der extremen Unterdrückung.